Ein Überbiss entsteht, wenn sich die oberen Zähne überlappen und die unteren Zähne übermäßig festbeißen. Normalerweise sollten Menschen einen leichten Überbiss zwischen Ober- und Unterkiefer von bis zu 4 mm haben. Alles, was darüber hinausgeht und die unteren Zähne überlappt, wird jedoch als horizontaler Überbiss der vorderen Zähne bezeichnet. In diesem Beitrag von Cosmedica Dental erfahren Sie, wie mann ein Überbiss korrigieren lassen kann.
Unbehandelt kann ein schwerer Überbiss verschiedene Zahnprobleme verursachen, darunter Zahnfleischerkrankungen, Kiefergelenkschmerzen und Probleme beim Kauen. Andere finden es möglicherweise unattraktiv, wenn die Oberlippe hervorsteht oder ein vertikaler Überbiss zwischen den oberen Schneidezähnen auffällt.
Vermeiden Sie diese Probleme mit der Korrektur eines Überbisses. Je nach Fall reicht die Behandlung von festen Zahnspangen bis hin zu funktionskieferorthopädischen Geräten zur Korrektur Ihres Lächelns.
Wann spricht man von einem Überbiss?
Von einem gesunden Biss spricht man, wenn die oberen und unteren Zähne leicht überlappen. Ein normaler Überbiss bei Erwachsenen der oberen Frontzähne liegt zwischen 2 und 4 mm. Zu viel oder weniger davon ist ein Zeichen für eine Fehlstellung der Zähne. Wenn die oberen Schneidezähne deutlich mehr als 4 mm über die unteren hinausragen, entsteht ein Überbiss.
Die Angle-Klassifikation (nach Edward H. Angle) ist eine Einteilung der Zahn- und Kieferstellung. Sie spielen eine Rolle bei der Diagnose von Fehlstellungen. Sie beschreiben das Verhältnis zwischen dem ersten oberen und unteren Molaren (Backenzähne). Hier sind die drei Angle-Klassen, vereinfacht erklärt, und wie sie sich auf einen Überbiss beziehen:
1) Klasse I – Neutralbiss (Normalbiss)
- Die Backenzähne stehen in einer normalen Position zueinander.
- Es kann trotzdem ein Überbiss im Frontzahnbereich bestehen, aber das Seitenzahnverhältnis ist korrekt.
- Häufigste Form bei Menschen mit nur leichtem Überbiss.
2) Klasse II – Distalbiss (Rückbiss)
- Der untere erste Molar steht weiter hinten als normal. Der Oberkiefer ist im Verhältnis zum Unterkiefer zu weit vorne, oder der Unterkiefer ist zu weit hinten.
- Typisch bei einem ausgeprägten Überbiss. Die oberen Schneidezähne stehen stark über die unteren hinaus.
- Unterteilt in schwere Fälle: II/1: Schneidezähne stehen nach vorne geneigt (häufiger, klassischer Überbiss). II/2: Schneidezähne sind nach innen geneigt, oft mit einem tiefen Biss.
3) Klasse III – Mesialbiss (Vorbiss)
- Der untere erste Molar steht zu weit vorne (mesial).
- Der Unterkiefer ist im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit vorne.
- Kein Überbiss, sondern oft das Gegenteil: ein Vorbiss oder „umgekehrter Überbiss“.
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Was sind die Probleme eines Überbisses?
Ein minimaler Fehl Biss ist möglicherweise nicht so auffällig und stellt in der Regel kein Gesundheitsrisiko dar. Wenn Sie jedoch einen mittelschweren bis schweren Überbiss haben, sollte die kieferorthopädische Behandlung sofort erfolgen. Andernfalls können Zahn und Kieferfehlstellungen zu folgenden Problemen führen:
- Schwierigkeiten beim Kauen und Essen
- Sprachprobleme wegen Fehlstellung des Kiefers
- Erhöhtes Risiko für Karies
- Trauma an Zunge und Zähnen
- Atemprobleme (Schlafapnoe)
Was sind die Ursachen?
1) Genetik – Veranlagung durch die Familie
Die häufigste Ursache für einen Überbiss ist eine erbliche Veranlagung. Wenn Eltern und Familienmitglieder einen Überbiss haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Kinder davon betroffen sind. In vielen genetisch bedingten Fällen passen Ober- und Unterkiefer nicht optimal zueinander.
Auch die Zahngröße spielt eine Rolle. Sind die Zähne zu groß für den Kiefer, stehen sie oft schief oder drücken nach vorne. Umgekehrt können zu kleine Kiefer oder zu wenig Platz im Mund dazu führen, dass die Zähne nicht durchbrechen.
2) Einflüsse in der Kindheit – Angewohnheiten und Fehlentwicklungen
Daumenlutschen, der Schnuller bis ins hohe Alter, Zungenstöße und Nägelkauen können zu einem Überbiss führen. Wenn man das lange macht, verändern sich die Zähne und der Biss bei Kindern und Jugendlichen. Neben der Veranlagung spielen auch Verhaltensweisen in der frühen Kindheit eine große Rolle bei der Entstehung eines Überbisses.
Diese Angewohnheiten wirken ständig auf die Zähne ein. Sie können im Laufe der Zeit die Position der Zähne und Kieferwachstum beeinflussen. Besonders in der Zeit, in der die bleibenden Zähne durchbrechen, können die Zähne nach vorne gedrückt werden. Damit wird ein Überbiss verursacht.
3) Zahnverlust, Engstand oder überzählige Zähne
Auch strukturelle Probleme mit der Zahnanzahl können die Stellung der Zähne verändern und zu einem Überbiss beitragen. Wenn z. B. ein Zahn vorzeitig verloren geht, entsteht eine Lücke, in die sich andere Zähne verschieben können.
Engstände, bei denen zu wenig Platz für alle Zähne vorhanden ist, führen dazu, dass sich die Zähne verdrehen. Umgekehrt können auch überzählige Zähne andere Zähne verdrängen und aus ihrer natürlichen Position drücken.
Welche Arten der Überbisskorrektur gibt es?
 
															Zuerst muss bewertet werden, ob es sich um einen Zahn- oder Skelettüberbiss handelt. Zahnüberbisse sind solche, die von der Ausrichtung der Zähne und der Bissposition abhängig sind. Unterdessen hängt das Skelett mit der Form und Größe des Kiefers zusammen. Abhängig vom Alter des Patienten können die folgenden Überbiss Behandlungen empfohlen werden:
Zahnspangen
Die häufigste Behandlung bei einem Zahnüberbiss ist eine Zahnspange. Dafür werden Klammern, Drähte, Gummis und Gummibänder verwendet, die Druck auf die Zähne ausüben. So werden die Zähne richtig ausgerichtet und die Zahnfehlstellung behoben. In der Regel dauert die Behandlung zwischen 6 Monaten und 2 Jahren und wird von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Sie können auch Invisalign in der Türkei für einen Überbiss nehmen. Dabei werden spezielle Kunststoff-Zahnschienen verwendet, die genau auf den Zähnen sitzen.
Kieferorthopädische Geräte
Kieferoperation
Schwere Fehlstellungen von Zähnen lassen sich am besten mit einer Operation behandeln. Dabei wird der Kiefer nach vorne oder hinten verschoben und die Zähne werden gerade gerichtet. Die Operation kann am Oberkiefer, am Unterkiefer oder an beiden Kiefern durchgeführt werden.
Nach der Operation muss man eine Zeit lang eine Schiene tragen, um den Biss zu trainieren. Danach werden Zahnspangen eingesetzt, um die Zähne in der richtigen Position zu halten.
