Ursachen für Zahnfleischentzündung 

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Eine Zahnfleischentzündung ist eine häufige Erkrankung des Zahnfleisches, die durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Sie entsteht meist durch Plaque, eine klebrige Schicht aus Bakterien und Speiseresten, die sich auf den Zähnen ansammelt.

Wird das entzündete Zahnfleisch nicht behandelt, kann es sich zu einer Parodontitis entwickeln. Das ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Zahnbett, den Kieferknochen und den gesamten Zahnhalteapparat angreift.

Ursachen einer Zahnfleischentzündung

1) Unzureichende Mundhygiene als Hauptursache

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kommt meistens von mangelnder Zahnpflege und Zähne putzen. Werden die Zähne nicht gründlich gereinigt, bildet sich ein dünner Biofilm auf den Zahnoberflächen. Dieser Belag besteht aus Bakterien, Speichelbestandteilen und Speiseresten.

Wenn die Plaque lange auf den Zähnen bleibt, wird sie zu Zahnstein. Zahnstein ist rau und auf der Oberfläche siedeln sich noch mehr Bakterien an. Das Zahnfleisch wird dann dauerhaft gereizt und entzündet. Sollte sich das Zahnfleisch entzünden und anschwellen, können sich die Bakterien in den Zahnnerven ausbreiten.

Wie kann man gerötetem Zahnfleisch vorbeugen?

  • Regelmäßiges Zähneputzen (mindestens zweimal täglich) mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta
  • Zahnseide und Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume
  • Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, um hartnäckigen Zahnstein zu entfernen

2) Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen auf das Zahnfleisch

Hormonelle Schwankungen im Körper können die Zähne und das Zahnfleisch empfindlicher gegenüber Bakterien machen. Bestimmte Lebensphasen oder Bedingungen begünstigen daher die Entzündung des Zahnfleisches unterschiedlich stark:

Schwangerschaft:

Während der Schwangerschaft haben Frauen oft empfindliches Zahnfleisch. Die Hormone machen es empfindlicher und es blutet leichter.

Pubertät:

Jugendliche mit Zahnspange haben oft Schwierigkeiten, ihre Zähne gründlich zu reinigen. Dadurch kann sich Plaque leichter ansammeln. Das führt zu geschwollenem Zahnfleisch.

Wechseljahre:

In der Menopause sinkt der Östrogenspiegel. Das führt oft zu Mundtrockenheit. Speichel schützt die Zähne. Wenn er weniger wird, können sich Bakterien leichter vermehren. Das führt zu Entzündungen.

3) Rauchen – Ein unterschätzter Risikofaktor

Rauchen ist schlecht für die Zähne und das Zahnfleisch. Es kann zu Zahnfleischerkrankungen führen. Nikotin verengt die Blutgefäße. Dadurch wird das Zahnfleisch schlechter durchblutet. Entzündungen werden oft nicht rechtzeitig bemerkt, weil die typischen Symptome wie Zahnfleischbluten ausbleiben.

Raucher Zähne haben eine schwächere Immunabwehr. Infektionen breiten sich schneller aus. Der Heilungsprozess dauert länger. Eine Zahnfleischentzündung heilt schlechter.

4) Mangelhafte Ernährung – Warum Nährstoffe für gesundes Zahnfleisch wichtig sind

Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, kann das Zahnfleisch anfälliger für Entzündungen machen.

  • Zuckerhaltige Lebensmittel und Softdrinks begünstigen das Wachstum von Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen.
  • Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten oft wenig Nährstoffe, die für eine gesunde Mundflora notwendig sind.
  • Alkoholkonsum kann zu Mundtrockenheit führen und damit das Wachstum schädlicher Bakterien fördern. Das kann zu Schmerzen oder anderen Beschwerden führen.

Wichtige Nährstoffe für gesunde Beschaffenheit des Zahnfleisches:

  • Vitamin C ist gut für die Blutgerinnung und das Immunsystem. Wenn man nicht genug Vitamin C hat, kann das zu Zahnfleischbluten und häufigen Infektionen führen. Gute Quellen sind: Zitrusfrüchte, Paprika, Brokkoli.
  • Vitamin D ist gut für die Knochen und das Immunsystem. Wenn man nicht genug Vitamin D hat, kann das das Risiko für Zahnfleischbluten erhöhen. (Gute Quellen: Sonnenlicht, fetter Fisch, Eier)
  • Calcium: Stärkt Zähne und Knochen. (Gute Quellen: Milchprodukte, Mandeln, grünes Gemüse)
  • Omega-3-Fettsäuren: Wirken entzündungshemmend und unterstützen die Zahnfleischgesundheit. (Gute Quellen: Fisch, Nüsse, Leinsamen)

5) Medikamente als mögliche Ursache für Zahnfleischentzündungen

Bestimmte Medikamente können Nebenwirkungen haben, die die Mundgesundheit negativ beeinflussen. Dazu gehören:

  • Blutdrucksenkende Medikamente (z. B. Calciumkanalblocker): Sie können Zahnfleischwucherungen verursachen, die die Reinigung erschweren und Entzündungen begünstigen.
  • Anti-Depressiva und Anti-Histaminika: Sie können den Speichelfluss verringern und so Mundtrockenheit verursachen. Weniger Speichel bedeutet, dass schädliche Bakterien sich leichter vermehren können.
  • Immunsuppressiva schwächen das Immunsystem. Dadurch steigt das Risiko für Infektionen – auch im Mundraum.
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt und Veränderungen am Zahnfleisch bemerkt, sollte seinen Zahnarzt darauf ansprechen.

Symptome einer Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung zeigt sich durch verschiedene Anzeichen, die oft schmerzlos beginnen:

  • Rötung und Schwellung des Zahnfleisches
  • Zahnfleischbluten, besonders beim Zähneputzen oder beim Essen
  • Mundgeruch oder unangenehmer Geschmack im Mund
  • Zurückgehendes Zahnfleisch (Zahnfleischrückgang)
  • Empfindlichkeit gegenüber heißen, kalten oder süßen Speisen

Behandlung bei Zahnfleischentzündung

Hausmittel und Selbstbehandlung

  • Gründliche Mundhygiene: Mindestens zweimal täglich Zähneputzen mit einer weichen Zahnbürste.
  • Zahnseide & Interdentalbürsten: Diese helfen, Speisereste und Plaque in den Zahnzwischenräumen zu entfernen.
  • Mundspülungen: Spülen mit antibakteriellen Lösungen wie Chlorhexidin, Salzwasser oder Kamillentee kann die Entzündung lindern.
  • Gesunde Ernährung: Der Verzicht auf Zucker und der Verzehr von vitaminreichen Lebensmitteln stärken das Zahnfleisch.

Zahnärztliche Behandlung

  • Professionelle Zahnreinigung: Hierbei werden Zahnbeläge und Zahnstein entfernt, um die Bakterienanzahl im Mund zu reduzieren.
  • Glättung der Zahnwurzel: Bei einer fortgeschrittenen Entzündung kann der Zahnarzt unter dem Zahnfleisch liegende Ablagerungen entfernen.
  • Antibiotische Behandlung: In schweren Fällen kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein. Diese werden auch nach einem operativen Eingriff empfohlen.

Fazit - Wie kann man eine Zahnfleischentzündung vorbeugen?

  • Regelmäßige Zahnpflege: Mindestens zweimal täglich putzen und Zahnseide benutzen.
  • Gesunde Ernährung: Vermeidung von Zucker und Förderung von vitaminreichen Lebensmitteln.
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Mindestens einmal im Jahr zur Kontrolle und zur Zahnreinigung.
  • Rauchstopp: Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für Zahnfleischerkrankungen.
  • Stress vermeiden: Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und das Zahnfleisch.
  • Parodontaler Screening-Index (PSI): Verfahren, um Zahnfleischentzündungen früh zu erkennen. Es ist standardisiert und dauert nur wenige Minuten. Der Zahnarzt unterteilt das Gebiss in Abschnitte und misst an mehreren Stellen die Tiefe der Zahnfleischtaschen. Jeder Abschnitt erhält eine PSI-Code-Bewertung von 0 bis 4, je nachdem, wie schwer die Befunde sind.
Eine Zahnfleischentzündung kommt oft vor, aber man kann sie vermeiden. Wer auf seine Zähne und seinen Mund aufpasst, kann sein Zahnfleisch gesund halten. Haben Sie eine Zahnfleischentzündung? Wenden Sie sich an unser Team und wir helfen Ihnen damit!