Zahn und Zahnfleisch: Eine perfekte Symbiose
Bei gesunden Zähnen umschließt das Zahnfleisch jeden einzelnen Zahn fest, so dass die empfindlichen Zahnhälse bestmöglich geschützt werden. Zieht sich das Zahnfleisch hingegen zurück, liegen die Zahnhälse frei und das Risiko für Krankheiten wie Parodontitis und Karies steigt enorm.
Patienten, die an einem Zahnfleischschwund leiden, klagen zudem über schmerzempfindliche Zähne und gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch. Schlechter Atem und Mundgeruch sind weitere Begleiterscheinungen, die durch einen Zahnfleischschwund auftreten können. Grund genug also, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und dem Zahnfleischrückgang möglichst vorzubeugen.
Ursachen für den Zahnfleischrückgang
Einen Zahnfleischschwund erkennen selbst Laien eindeutig: Das Zahnfleisch geht immer weiter zurück, so dass die freiliegenden Zahnhälse sichtbar werden. Leider kann man diesen Zahnfleischschwund nicht mehr rückgängig machen. Umso wichtiger ist es, diesem so gut es geht vorzubeugen und gesundes Zahnfleisch zu erhalten.
Die Ursachen für den Zahnfleischschwund sind komplex. Die häufigste Ursache ist eine mangelnde oder falsche Mundhygiene. Achten Sie also darauf, dass Sie mindestens zwei Mal am Tag Ihre Zähne putzen. Auch das Reinigen der Zahnzwischenräume sollten Sie nicht vergessen.
Weiterhin wird empfohlen, mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen. Während der professionellen Zahnreinigung werden hartnäckige Beläge entfernt und alle Stellen im Mundraum gereinigt, wo man selbst mit der Zahnbürste nicht hinkommt.
Eine schlechte Zahnpflege bedeutet nicht zwingend nur, dass man die Zähne zu selten putzt. Auch ein zu hartes Aufdrücken beim Zähneputzen beziehungsweise eine zu harte Zahnbürste kann einen Zahnfleischrückgang begünstigen.
Gleiches gilt für eine ungesunde Ernährung: Wer ausschließlich Fast Food, viel Zucker und nur wenig Vitamine zu sich nimmt, hat nachweislich eher mit einem Zahnfleischschwund zu kämpfen. Angeborene Zahnfehlstellungen und nächtliches Zähneknirschen sind weitere Risikofaktoren, ebenso wie der Nikotinkonsum. Das heißt, es könnte auch zu einer Zahnfleischentzündung durch Vapen oder Rauchen kommen.
Bei einigen Patienten besteht auch eine genetische Veranlagung. Wenn die Gingiva sehr dünn und anfällig ist, kommt es schneller zu einem Zahnfleischschwund.
Auch Veränderungen im Hormonhaushalt können zu einem Zahnfleischschwund führen. Während der Schwangerschaft oder der Wechseljahre neigen Frauen eher zu einem Zahnfleischschwund und Entzündungen.
Beugen Sie einem Zahnfleischschwund vor
Bis zu einem gewissen Maße können Sie einem Zahnfleischschwund durchaus vorbeugen.
- Zunächst gilt: Achten Sie für die Vorbeugung penibel auf Ihre Zahn- und Mundhygiene, ohne diese allerdings zu übertreiben. Vergessen Sie die Zahnzwischenräume nicht. Besonders bei schief stehenden Zähnen, Brücken oder Kronen müssen Sie diese gründlich mit einem Interdentalbürstchen oder Zahnseide reinigen.
- In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Nehmen Sie unbedingt die regelmäßigen Kontrollbesuche beim Zahnarzt wahr. So kann ein Zahnfleischschwund rechtzeitig erkannt werden. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
- Zu guter Letzt: Ernähren Sie sich möglichst gesund und verzichten Sie auf das Rauchen. Nikotin ist ebenso wie eine mangelnde Mundhygiene schlecht für die Zahngesundheit und ein Risikofaktor für Zahnfleischschwund.
Folgen des Zahnfleischrückgangs
Kommt es zum Zahnfleischschwund, sind die Zahnhälse freigelegt. Diese werden deutlich empfindlicher. Beim Zähneputzen kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Schlimmstenfalls ist sogar die Zahnwurzel freigelegt.
Bakterien und Keime haben dann ein leichtes Spiel und können sich hier ungehindert festsetzen. So wiederum können Karies oder die Zahnfleischentzündung Gingivitis entstehen. Entzündungen des Zahnfleischs wiederum können weitreichende Folgen haben; im schlimmsten Fall ist der gesamte Zahnhalteapparat betroffen.
Aus einer chronischen Gingivitis wiederum kann sich eine Parodontitis entwickelt, welche den Knochen stark in Mitleidenschaft zieht. Ein Zahnfleischrückgang kann also zahlreiche weitere Erkrankungen im Mundraum verursachen, die im schlimmsten Fall mit dem kompletten Zahnverlust enden.
Was tun, wenn das Zahnfleisch zurückgeht?
Sobald Sie erste Anzeichen des Zahnfleischschwunds bei sich erkennen, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Den Zahnarzt aufzusuchen ist wichtig, denn je eher der Zahnfleischschwund erkannt wird, kann er im besten Fall noch rechtzeitig gestoppt werden.
Sind Zahnfleischschwund und freiliegende Zahnhälse vorhanden, misst der Zahnarzt mit der Tastsonde die Tiefe der Taschen. Von alleine wächst das Zahnfleisch leider nicht wieder. Ein vorhandener Zahnfleischschwund kann also nicht rückgängig gemacht werden.
Ist das Zahnfleisch bereits sehr weit zurückgegangen, ist eine Zahnfleischtransplantation ratsam. Sie kann einen weiteren Rückgang des Zahnfleischs stoppen. Auch wird sie häufig aus einem ästhetischen Aspekt angewandt, denn mit freiliegenden Zahnhälsen wirken die Zähne optisch länger und weniger attraktiv.
Welche Behandlung bei einem Zahnfleischschwund in Frage kommt, richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, erkennt der Zahnarzt, indem er die Tiefe der Zahnfleischtaschen misst.
Dann wird er Ihnen eine professionelle Zahnreinigung anraten. Während dieser wird die Anzahl der Bakterien in der Mundhöhle reduziert. Eventuell ist dann noch die Gabe eines zusätzlichen Antibiotikums erforderlich.
Liegt eine Parodontitis vor, reinigt der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen und entfernt sämtliche Ablagerungen, ehe die betroffenen Stellen gespült und desinfiziert werden.
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